Unschlagbar

Der schnellste Pitcher der Baseball-Geschichte warf den Ball mit einer Geschwindigkeit von 168 Meilen pro Stunde – rund 270 km/h. Doch aus mysteriösen Motiven entschied sich Sidd Finch, der Unschlagbare, gegen die Karriere im Profisport.

An anderer Stelle (Castros Curveball) erwähnte ich Aroldis Chapman als den schnellsten Pitcher aller Zeiten mit einem Wurf von 106 Meilen pro Stunde (170 km/h). Das heißt, der Ball zischt in weniger als 0,4 Sekunden vom Abwurfpunkt am Batter an Homeplate vorbei. Doch bereits 1985 machte besagter Hayden Siddhartha “Sidd” Finch von sich reden. Mit einem Wurf und einem Arm, den selbst in der nachfolgenden Ära der Dopingskandale ab Ende der Achtziger kein Ballspieler übertrumpfen sollte. Eine kauzige Ausnahmeerscheinung, spielte er in den Pausen während des Frühlingstrainings doch auf seinem Horn. Ein Wundertalent, das von den Paparazzi mitunter barfuß und meditierend am Strand aufgestöbert wurde. Eine einzigartige Baseballgeschichte, deren Happy End du in diesem Video auf den Grund gehen kannst:


Der Reporter George Pimpleton, seinerseits eine Art Günter Wallraff des Sports, enthüllte den sagenhaften Neuzugang der New York Mets währends des Spring Trainings in der Zeitschrift Sports Illustrated.

Fans der Mets waren außer sich vor Freude über das Glück, solch einen Spieler gefunden zu haben, und überschwemmten die Redaktion mit Anfragen nach weiteren Informationen. Der Sportredakteur einer New Yorker Zeitung beschwerte sich bei Jay Horwitz, dem PR-Direktor der Mets, dass er der Sports Illustrated diesen Knüller überlassen habe. Zwei Sportdirektoren anderer Baseball-Mannschaften riefen den Commissioner of Baseball, also den Ligapräsidenten der Major League Baseball an und stellten die Frage, wie ihre Batter Finchs Würfe sicher überstehen könnten. Derweil schickte die St. Petersburg Times einen Reporter los, um Finch ausfindig zu machen, und ein Talkmaster behauptete im Radio, er habe Finch werfen sehen.

Dabei hatte der großartige Pimpleton die ganze Fanwelt an der Nase herumgeführt. Dabei gab er bereits im Untertitel zu seinem Artikel “The Curious Case of Sidd Finch” den eindeutigen Hinweis auf die Wahrheit:

“He’s a pitcher, part yogi and part recluse. Impressively liberated from our opulent life-style, Sidd’s deciding about yoga — and his future in baseball.”

Zieht man die Anfangsbuchstaben der einzelnen Worte zusammen, entsteht “Happy April Fools Day – a(h) fib“ (etwa: April, April – eine Flunkerei).

Mehr Wahrheiten über diesen gelungenen Scherz findest du zusammengefasst auch hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*